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Grandhotel Bellevue

Belle Époque

Grandhotel Bellevue

Europa wurde Anfang des 19. Jahrhunderts mobil. Die Alpen konnten nun mit der Erschliessung von Strassen und Bahnlinien von der städtischen Oberschicht bezwungen werden. Für das Urserntal kam diese Wendung 1830 mit dem Bau der Gotthard-Passstrasse. Die Städter wollten in den Alpen selbstverständlich nicht auf den gewohnten Luxus verzichten. Diese einmalige Chance haben die Andermatter bereits damals erkannt. Das Grandhotel Bellevue war zu seiner Zeit einzigartig im gebirgigen Urserntal. Nach der Eröffnung kamen die Gäste in Scharen über die Gotthard-Passstrasse nach Andermatt. Sogar die Kronprinzenfamilie aus Sachsen und der russische Hochadel statteten dem Hotel einen Besuch ab. Mit der Eröffnung des Gotthard-Eisenbahntunnels 1882 erübrigte sich die beschwerliche Fahrt mit der Postkutsche über den Gotthardpass und es blieben immer mehr Gäste aus. Das Nobelhotel musste sich den Veränderungen anpassen und wurde im Jahre 1900 neu als Kurhotel «Grandhotel Bellevue Palace» geführt. Dies hatte italienische Industrielle, welche das Klima und die frische Alpenluft schätzten, nach Andermatt geführt. In den kühleren Monaten entdeckten die Gäste immer mehr die sportlichen Möglichkeiten im Urserntal. So entwickelten sich die Anfänge des Wintersporttourismus in Andermatt. Der Erste Weltkrieg und die Wirtschaftskrise der späteren 1920er Jahre gab einen ersten Dämpfer, trotzdem konnte das Hotel weiterhin bestehen. Mit dem Ausbruch des zweiten Weltkrieges, waren die glanzvollen Jahre des Hotels definitiv vorbei. Die Gäste blieben aus und das Hotel musste seine Tore 1939 für immer schliessen.

Andermatt entwickelte sich danach zu einem wichtigen strategischen Militärstandort. Dem Tourismus, welcher sich durch das Grandhotel Bellevue in Andermatt entwickelt hatte, wurde nicht mehr viel Beachtung geschenkt. Der Generalstab der Schweizer Armee residierte im altehrwürdigen Grandhotel. 1986 wurde das Hotel abgerissen. Von dort an war das Areal eine Wiese, bis im Sommer 2009 die Baugrube für das Hotel The Chedi Andermatt ausgehoben wurde.

The Chedi Andermatt

2005 entdeckte der ägyptische Visionär Samih Sawiris bei einem Besuch im Urserntal das Potential von Andermatt. Er erstellte ein Projekt, um Andermatt aus dem Tiefschlaf zu erwecken. Dieses Projekt beinhaltete eine Modernisierung des Skigebiets, mehrere Hotels, Apartmenthäuser und somit auch viele neue Arbeitsplätze. Die Andermatterinnen und Andermatter nahmen diese Vorlagen bei der Abstimmung im Jahr 2007 mit einer deutlichen Mehrheit an. Somit stand der Vision, Andermatt als Tourismusdestination zu etablieren nichts mehr im Wege. 2009 begannen die Bauarbeiten mit dem Spatenstich des Hotels The Chedi Andermatt auf dem historischen Areal, auf dem früher das Grandhotel Bellevue stand. Nach einer Bauzeit von vier Jahren konnte das Fünf-Sterne-Deluxehotel am 6. Dezember 2013 eröffnet werden. Der Bau kostete mit den angrenzenden Residence-Gebäuden rund 300 Millionen Schweizer Franken. Das Hotel allein verfügt über 123 Zimmer und Suiten, dazu gehören weitere 106 Residences plus 13 Penthouses. Im Hotelkomplex integriert sind auch ein japanisches sowie ein europäisch/asiatisches Restaurant.

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