Andermatt im Wandel der Zeit
Andermatt, 26. November 2025
Am Fusse des Gotthardmassivs, umgeben von imposanten Gipfeln, liegt Andermatt. Ein Ort, der seit Jahrhunderten Reisende, Händler und Abenteurerinnen anzieht. Schon im Mittelalter war das Urserntal eine bedeutende Nord-Süd-Verbindung über die Alpen. Säumer mit ihren Maultieren transportierten Waren und die ersten Herbergen boten Schutz und Unterkunft auf dem Weg über den Gotthard. Seine Lage am Schnittpunkt mehrerer Alpenpässe machte Andermatt zu einem Dreh- und Angelpunkt für Handel, Kultur und später auch für das Militär. Im Laufe der Jahrhunderte wurde der Ort immer wieder neu definiert, vom Handelszentrum zum militärischen Stützpunkt und schliesslich zum modernen Tourismusort. Jede Epoche hat Spuren hinterlassen, die bis heute sichtbar sind.
Vom Militärstandort zum Bergdorf im Aufbruch
Über Jahrzehnte prägte die Schweizer Armee das Dorfbild. Im 19. Jahrhundert entstanden strategische Anlagen, die im Zweiten Weltkrieg Teil des sogenannten «Reduits» wurden – der Alpenfestung, die im Verteidigungsfall als Rückzugsort dienen sollte. Kasernen, Bunker und Sperranlagen bestimmten das Ortsbild und der Lärm militärischer Übungen gehörte zum Alltag. Mit dem Ende des Kalten Krieges begann eine Phase des Umbruchs: Die Armee reduzierte ihre Präsenz, Arbeitsplätze gingen verloren und Andermatt stand vor einer ungewissen Zukunft.

Damals ein stilles Bergdorf…

…heute ein lebendiger Tourismusort.
Doch aus dem Stillstand wurde Aufbruch und mit Weitblick sowie Engagement entstand die Vision eines lebendigen Bergdorfs, das Tradition und Moderne vereint. Leerstehende Militärgebäude wichen neuen Projekten und die Bevölkerung begegnete dem Wandel mit bemerkenswerter Offenheit und Anpassungsfähigkeit. Neuer Schwung im Herzen der Alpen Seit Beginn der Bauarbeiten für das Tourismusresort in den 2000er-Jahren hat sich Andermatt grundlegend verändert. Die Verbindung der Skigebiete Andermatt, Sedrun und Disentis schuf das grösste Skigebiet der Zentralschweiz. Moderne Gastronomiebetriebe, das Eisfeld in Andermatt Mitte sowie zahlreiche neu angelegte Bike- und Wanderwege bereichern heute das Freizeitangebot. Auch der 18-Loch-Golfplatz und die Konzerthalle mit ihrer hervorragenden Akustik bringen neue kulturelle und sportliche Impulse in die Region – für Gäste ebenso wie für die Bevölkerung.
Schon früher prägten Aktivitäten wie Skifahren, Eislaufen, Langlaufen und Radfahren das Leben im Urserntal. Heute knüpft Andermatt mit modernen Angeboten und zeitgemässer Infrastruktur an diese Tradition an. Die Freude an Bewegung inmitten der Alpen ist geblieben.

Skifahren auf dem Gemsstock – damals wie heute ein Erlebnis.

Langlaufen mit dem Turm von Hospental im Hintergrund.

Schon damals wurden die legendären Alpenpässe rund um Andermatt bezwungen.

Neuer Standort, gleiches Vergnügen: seit Generationen begeistert das Eisfeld Gross und Klein.
Mit dieser Dynamik gehen Chancen und Herausforderungen einher: Infrastruktur, Verkehr und Wohnraum müssen mit dem Wachstum Schritt halten. Gemeinde und regionale Partner arbeiten kontinuierlich daran, Lebensqualität, Nachhaltigkeit und wirtschaftliche Entwicklung in Einklang zu bringen. Tradition und Offenheit Andermatt war schon immer ein Ort des Wandels. Die Bewohnerinnen und Bewohner begegnen Veränderungen mit einer Mischung aus gesundem Pragmatismus und Offenheit – kritisch, aber konstruktiv. Diese Haltung hat das Dorf über Jahrhunderte geprägt und ermöglicht, dass Neues entstehen kann, ohne das Alte zu verdrängen. Auch heute prägen die Andermatterinnen und Andermatter die neue Epoche mit Bodenständigkeit, Weitblick und Herz. Ob beim Ausbau der touristischen Infrastruktur, in der Hotellerie oder im kulturellen Leben; die Bevölkerung gestaltet den Wandel aktiv mit und sorgt dafür, dass Andermatt authentisch bleibt.

Das Zentrum von Andermatt anno dazumal mit traditionellen Hotels und Geschäften.

Das Rathaus Ursern: Zeitzeuge einer bewegten Geschichte.
Ein Dorf erfindet sich neu Andermatt steht heute beispielhaft für den gelungenen Wandel alpiner Regionen – traditionsbewusst und zukunftsorientiert zugleich. Zwischen historischen Gassen, modernen Hotels und unberührter Natur entsteht ein Ort, der Geschichte und Gegenwart auf harmonische Weise verbindet. Aus dem einstigen Militärstandort ist eine lebendige Ganzjahresdestination geworden, die mit kultureller Vielfalt, sportlichen Möglichkeiten und einer starken Gemeinschaft überzeugt. Andermatt blickt nach vorn und zeigt, dass Wandel gelingt, wenn Vision, Identität und Zusammenhalt Hand in Hand gehen.

Andermatt um 1639 – ein Blick ins Urserntal Richtung Furka.

Andermatt im Jahr 2017 – wo Geschichte auf Gegenwart und Zukunft trifft.








