Hoch hinaus und abtauchen: Ein 6-Tage-Trek im Bergseenparadies
Andermatt, 18. August 2025
Weitwandern bedeutet Freiheit, Minimalismus und pure Naturverbundenheit. Ob ein Stück Kuchen in der Berghütte oder der Sprung in einen kristallklaren Bergsee nach einem steilen Aufstieg – solche Momente machen das Erlebnis unvergesslich. Der «Gotthard-Kristall-Trek» vereint all diese Facetten in einer sechstägigen Route mitten durch das Herz der Schweizer Alpen. Perfekt, um der Sommerhitze zu entfliehen und die Berge auf eine neue, intensive Weise zu entdecken.

Der Gotthard-Kristall-Trek macht seinem Namen alle Ehre.
Wie alles begann
Als uns die Anfrage erreichte, dass Christina Ragettli (wer sie noch nicht kennt: unbedingt reinschauen) ein Projekt für eine Mehrtageswanderung in unserer Region plant, war ich sofort begeistert. Schnell war klar: Wir setzen das Projekt gemeinsam mit Sedrun Disentis Tourismus um.
Die Idee:
Eine sechstägige Weitwanderung im Schwierigkeitsgrad T3,
die beide Destinationen verbindet
und sich deutlich vom Vier-Quellen-Weg unterscheidet – sowohl in der Routenwahl als auch in der Zielgruppe.
Was daraus entstand
Aus dieser Idee entstand eine Tour abseits des Trubels. Sie führt durch stille Landschaften, über einfache, aussichtsreiche blau-weisse Abschnitte zu einsamen Bergseen und eindrucksvollen Pässen. Übernachtet wird in Berghütten oder kleinen Berghotels – gut versorgt mit einem feinen Hüttenznacht und Blick in den Sternenhimmel.

Blau-weisse Route mit Blick auf einen der vielen Gletscherseen entlang des Gotthard-Kristall-Treks.

Schritt für Schritt Richtung Postkartenmotiv.
Fakten:
Dauer: 35 h 55 min
Distanz: 87,2 km
Aufstieg: 6’417 Hm
Abstieg: 5’896 Hm
Der Name der Weitwanderung «Gotthard-Kristall-Trek» ist Programm: Fast auf jeder Etappe begegnet man funkelnden Kristallen am Wegrand. Die Route führt mitten durch das Gotthardmassiv und gilt als echtes Juwel unter den alpinen Weitwanderwegen.
Der Trek nimmt Form an
Um 6.30 Uhr traf ich Christina und ihren Bruder Gian, der für das Bild- und Videomaterial zuständig war, in Rueras. Gemeinsam fuhren wir nach Andermatt, wo sie die erste Etappe starteten.

Startklar in Andermatt – noch ist es ruhig auf den Gassen.
In den folgenden Tagen erhielt ich regelmässig Updates von ihnen und erste Einblicke, wie unsere sorgfältige Planung in der Praxis funktionierte. Einige Abschnitte waren mir vertraut und ich konnte mich deshalb besonders gut in ihre Erlebnisse hineinversetzen.
Begegnung in der Treschhütte Am fünften Tag traf ich Christina und Gian in der Treschhütte, der tiefstgelegenen SAC-Hütte der Schweiz. Sie hatten viel zu erzählen: von rauem Wetter, magischen Momenten am Wasser und stillen Wegen fernab der Zivilisation. Beim Abendessen, es gab ukrainischen Borschtsch und Linsendal, liessen wir den Tag gemütlich ausklingen. Am nächsten Morgen machten wir uns gemeinsam auf zur Fellilücke. Der Weg führte stetig bergauf, vorbei an einer Alp mit Kühen und Hühnern. Die letzten Höhenmeter waren mit groben Felsblöcken gespickt und immer wieder funkelten kleine Kristalle im Licht.

Willkommen in der charmanten Treschhütte auf 1’475 m ü. M.

Aufstieg durch die Gerölllandschaft zur Fellilücke.

Der krönende Abschluss
Von der Fellilücke aus konnten wir unser Ziel bereits sehen: den Oberalppass mit dem roten Leuchtturm. Über einen aussichtsreichen Höhenweg gelangten wir zum Lutersee, wo ein Sprung ins kalte Wasser natürlich nicht fehlen durfte. Nach dem Abstieg zum Oberalpsee folgten die letzten Meter bis zum Leuchtturm, dem offiziellen Ziel des Treks.

Regeneration auf Gotthard-Kristall-Trek-Art: Kalt, klar, unvergesslich.

Geschafft, Ziel erreicht!
Bei einem feinen Mittagessen und hausgemachter Cremeschnitte im Restaurant Alpsu feierten wir das Finale. Anschliessend brachte ich Christina und Gian zurück nach Rueras – erfüllt von der gemeinsamen Erfahrung und voller Vorfreude auf die erste Saison des «Gotthard-Kristall-Treks».

Ein Teller Pasta, gute Gesellschaft und jede Menge Erinnerungen.